Dipychon (2-teilig), Bronzepigment, Leim, und Wasser auf Baumwolle
4 x 320 cm x 130 cm
Goldfarbe ist Philipp Ehgartners neues Experimentierfeld. Den Pinsel verbietet er sich. Damit malten Künstler die gleissenden Nimben um die Köpfe von Heiligen oder die kostbaren Gefässe in ihren Stillleben, um auf die Position ihrer Auftraggeber hinzuweisen. Stattdessen giesst er das Goldpigment mit Wasser auf schwarz grundierte Leinwände und lässt es fliessen, stocken oder einsickern. Nun formt es Sand, ausgetrocknete Flussbette, verschwindet im Dunkel und unterwandert so die Erhabenheit und Autorität der Farbe Gold. Die Stellung der Farben in der Malerei beschäftigt den Künstler seit 2018, als er mit der teuersten aller Farben, Purpur, zu arbeiten begann. Um ihre exklusive Stellung zu stören, beklebte der die Leinwand zuerst mit Papier. Gespannt erwarten wir die folgende Gemäldereihe.
Susann Wintsch, freischaffende Kuratorin, August 2020 Zürich